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Antonio Balbi wurde 1964 in Roccagloriosa geboren, einem heiteren, mitten im Nationalpark von Cilento gelegenen Städchen im Kreis Salerno von alten Bräuchen und Traditionen geprägt.

Balbis frühes Talent wurde zuerst von Maestro Rosario Bortone erkannt, welcher den Jugendlichen bei ihm in die Lehre nahm, um ihm die erste Malereiausbildung zu geben.

Maestro Bortone führt ihn in die Grund-techniken der Malerei ein und offenbart

Biographie von maestro Balbi - Read more [ 1. Part ] [ 2. Part ]
Texte von Gian Maria Raimondi

ihm zugleich die Welt der Kunstgeschichte anhand der Werke der größten Meister.

Nach Abschluss seiner Buchhalterausbildung setzt Balbi sein malerisches Experimentieren als Autodidakt fort, um sich schließlich an der Accademia Internazionale d´Arte Moderna in moderner Kunst fortzubilden und zu spezialisieren. Dieses Studium beendet er mit Diplom.

Seine Leidenschaft und sein zunehmendes Interesse an jedweder technischen Form der bildlichen Reproduktion von Kunstwerken treiben ihn dazu, auch der Fotographie anzunähern, eine Disziplin, welche seine expressionistische Kreativität ergänzt und gleichermaßen ausdrückt.

Wenn für Balbi „der Pinsel Vektor, die Farbe Triebwerk und die Leinwand das Universum ist, in dem man immer wieder reisen kann“, wird seine mit Weitwinkelobjektiv, Filtern und professionellen Teleobjektiven ausgestattete Minolta-Spiegelreflexkamera eine Art drittes Auge auf die Welt. So hat der junge Meister ein großes Archiv an interessanten, zum Teil unveröffentlichten Fotographien aufgebaut.

Dem interkulturellen Axiom des Migranten treubleibend, wonach jeder Teil der Welt das Zimmer des gleichen Hauses ist, das es jederzeit aufs Neue wiederzuentdecken und zu bewohnen gibt, treibt Balbis professioneller Werdegang ihn immerfort auf alle fünf Kontinente, ständig auf der Suche nach neuen Anregungen und Eindrücken, aber vor allem auch auf der Suche nach zwischenmenschlichen Kontakten, welche seinen Horizont als vom figurativen Multiversum der Differenz beeinflusster künstlerischer Entdecker erweitern.

In der Tat vermischen sich synästhetisch Töne, Gerüche und Farben unterschiedlicher Kulturen in der Malerei Balbis, deren chromatische Geometrie eine Pluralität der Dimensionen auf phantastische und urplötzliche Art vereint, indem sie kaleidoskopisch verkehrt werden und den Betrachter auf eine hermeneutische Reise des Replacement, eine Reise der ständigen Neupositionierung, einlädt.

In jedem seiner Werke verflechtet die wohlüberlegte Verwendung der Farbe parallele Welten in einem bildlichen Hypertext, dessen lebhaft chromatische Farbkombinationen ein aussagekräftiges Symbol für eben jenen Hypertext darstellen.

In dieser Hinsicht und anders als Pousette-Dart, dessen abstrakter Expressionismus Töne der absoluten metaphysischen Forschung annimmt, stellt Balbis Verwendung der Farbe Werkzeuge her, die Betrachtern aus der ganzen Welt ermöglichen, ihren persönlichen Weg der Interpretation nach der Modalität einer chromatischen Koinè zu kreieren.

Diese Koinè wäre nicht glaubwürdig, wenn sie weder emotionale Anteilnahme noch Sinnrückgabe wäre: Die Reisen und das Treffen mit der Dimension des Anderen konkretisieren sich also in der Realisation zahlreicher Werke, welche Institutionen, Organisationen ohne Gewinnabsicht und im sozialen Bereich tätigen Stiftungen geschenkt worden sind.

Balbis Leitspruch „es existiert keine schlimmere Wüste als ein Leben ohne Freunde“ ist ein Dantesches Epitome einer kontinuerlichen Forschungsreise durch die Höllen, Purgatorien und Paradise der Geschichten der Welt und unserer Zeit.

Dennoch, wenn die größte Reise das Leben ist, und eine lebenswürdige Existenz immer einer aktiven Verantwortung gleichkommt, bedeutet die Rückkehr nach Hause niemals das Ende eines Weges. Genauso wie der „Nostos“ von Odysseus das Ende der „Freier“ und den glücklichen Anfang einer Ära des Friedens signalisiert, entspricht jede Rückkehr Balbis, Sohn der „Magna Grecia“, einer Geschichte von Hilfsprojekten, „welche die Welt der Kunst“, so Balbi auf Brechtsche Weise „nie vernachlässigen sollte“.

Und so nehmen beispielsweise Projekte wie „Wartezimmer / Sale d´aspetto„ Gestalt an. Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von 120 Werke, die in ärztlichen Praxen in Frankfurt ausgestellt werden, mit dem Ziel die schmerzstillende Wirkung der Chromotherapie vor medizinischen Eingriffen zu testen.

Außerdem trägt Balbi im Rahmen der UNICEF mit seinen Werken dazu bei, die Wiedereingliederung problematischer Kinder auf experimentelle Weise voranzutreiben, indem die Beobachtung seiner chromatischen Interaktionen die Kreativität und Phantasie der Kleinen stimulieren.



Weitere Beiträge, so wie jene für Telethon, verkörpern theoretische Studien zur Wirkung von Wärme und Licht bei Patienten, welche in eine parallele Dimension geführt werden, die sie in einen schmerzenlösenden Zustand vorübergehend versetzt.

Mit dem „Ponte sul Meno“ - Kulturpreis fördert Antonio Balbi Kollegen und ehrt Kulturmacher aus Italien und im Frankfurter Umland.

"Non c'e deserto peggiore che una vita senza amici" („Es gibt keine schlimmere Wüste, als ein Leben ohne Freunde").

Antonio Balbi

 
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